Kredite werden erschwinglicher
Die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert auf die nachlassende Inflation mit weiteren Zinssenkungen und Änderungen in ihrer Geldpolitik. Die Finanzmärkte hatten die Entscheidung bereits erwartet.
Am 12. September 2024 teilte die EZB mit, dass der Einlagenzins, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder bei der Zentralbank erhalten, um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent gesenkt wird. Dies ist die zweite Zinssenkung seit Juni. Die EZB hofft, dass dadurch das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird, da günstigere Kredite für Unternehmen und Privatpersonen Investitionen erleichtern. Besonders am Immobilienmarkt war diese Entscheidung bereits erwartet worden.
Geldpolitik: Vorsicht bei schnellen Lockerungen
Nach einer Serie von zehn Zinserhöhungen reagierte die EZB erstmals im Juni 2024 mit einer Zinssenkung auf die nachlassende Inflation. Zuvor hatte die hohe Teuerungsrate, ausgelöst durch den russischen Angriff auf die Ukraine, die EZB zu dieser straffen Geldpolitik gezwungen. Allerdings bleibt die sogenannte Kerninflation, die schwankende Preise wie Energie und Nahrungsmittel ausklammert, hartnäckig. Im August sank sie nur leicht auf 2,8 Prozent.
Die Bundesbank warnt vor einer zu schnellen Lockerung der Geldpolitik. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel betonte, dass die erste Zinssenkung nicht automatisch weitere nach sich ziehen werde und die Inflation noch nicht endgültig bekämpft sei.